(Foto: Behrendt/Rausch Fotografie)

Voll vital durchstarten: FIBO 2016

Auch 2016 öffnete die größte und spektakulärste Fitness-Messe der Welt, Fibo, ihre Tore. Exklusiv für reflekt hat sich JPR-Mitglied Miguel Plewka mit seinem Team unter das sportliche Publikum gemischt.

Gesunder Alltag? Das geht!

Um 6 Uhr aufstehen, schnell duschen und frühstücken, dann geht es entweder acht Stunden zur Arbeit, in die Schule oder zur Uni. Im Anschluss stehen entweder Haushalt, Zimmerordnung, Hausaufgaben, kochen, lernen oder sogar ein weiterer Job an.

Jeder von uns kennt das: Ein straffer, durchorganisierter Alltag. Wir leben in einer Zeit, in der Ernährung, Erholung und Sport weniger Platz und Beachtung in unserem täglichen Geschehen finden. Wir haben schlichtweg immer weniger Kapazität für uns selbst. Im Zeitalter der Globalisierung und der stetigen Dynamik ist es enorm wichtig, dass wir uns auch mal einen Moment auf uns konzentrieren, uns Zeit für uns selbst nehmen und noch wichtiger: einem gesunden Lebensstandard nachgehen.

Doch so ein gesunder und erfüllender Lifestyle, mit ausgewogener Ernährung, regelmäßigen Erholungsphasen und viel Fitness, ist mit viel Aufwand und unter Umständen auch mit einigen Kosten verbunden.
 
Daher haben mein Team und ich uns die Frage gestellt, wie es in der heutigen Zeit eigentlich noch möglich ist, gesund und ausgeglichen leben zu können. Wie ist es möglich, einen gesungen Lebensstandard zu verfolgen, ohne im Alltag größere Abstriche machen zu müssen? Wie gelingt es, alles unter einen Hut zu bekommen?
 
Das Team

Das Team besteht aus Julia Meyers, 21 Jahre jung, aus Dortmund und in der Hebammen-Ausbildung. José Galo, 32 Jahre alt, aus Köln, berufstätig. Und mir, Miguel Plewka, ebenfalls 21 Jahre, auch aus Köln und Student der Medienwissenschaften.

Wir drei haben selbst einen strikten Alltagsablauf und dadurch wenig Zeit zum Beispiel täglich frisch und gesund kochen zu können, zum Sport zu gehen oder zur Entspannung regelmäßig ein Wellness- oder Meditationsprogramm durchzuziehen. Julia betreibt regelmäßig mit ihrem Freund Sport in einem Fitnessstudio. José geht mindestens zwei mal die Woche in einer Kletterhalle bouldern oder ebenfalls ins Fitnessstudio. Ich selbst habe nicht so eine enge Verbindung zum Sport, versuche aber mit ein paar Ausnahmen, mich ausgewogen zu ernähren.

Da wir drei jedoch einen zumindest in Grundzügen ähnlichen Tagesablauf verfolgen, wollten wir diese Ausgangsfragestellung an jemand anderen weitergeben und nachschauen, wie es der Person gelingt, einen gesunden Lebensstandard im stressigen Alltag nachgehen zu können.
 
Gesucht und gefunden haben wir dafür gleich eine ganze Familie. Die Familie Ruddigkeit aus Gladbeck, Nordrhein Westfalen, erklärt sich bereit, uns bei unserem Projekt zu unterstützen. Dabei entwickelte sich das Interesse, wie sich ein optimierter Lebensstil innerhalb einer Familie umsetzt lässt.
 
Die Ruddi’s – eine starke Familie

Anke ist 48 Jahre alt, Vollzeit-Mutti, fleißige Hausfrau und arbeitet nebenbei bei einem Theater als Servicekraft. Maik (22) studiert Maschinenbau in Dortmund und arbeitet als Werkstudent. Jan (16 ) steckt aktuell im Abiturstress. Der Vater der vierköpfigen Truppe heißt Holga, ist 48 Jahre alt und berufstätig. Alle vier Familienmitglieder haben ihren ganz eigenen Tagesablauf, aber interagieren miteinander. Die beiden Söhne treiben viel Sport und Anke achtet auf eine gesunde Familienernährung.

Die Familie Ruddigkeit (Foto: Miguel Plewka)
Die Familie Ruddigkeit (Foto: Miguel Plewka)

 
Was würde sich besser für die Recherche und die gemeinsame Ideensammlung eignen als die größte Fitness-Messe der Welt: die FIBO 2016 in Köln.

Gemeinsam haben wir mit der Familie Ruddigkeit einen gesamten Tage auf der wohl fitesten Messe überhaupt verbracht. Zusammen haben wir die innovativsten und neusten Sportgeräte des Marktes bestaunt, uns Ernährungstipps geholt, die riesigen Messehallen mit den unterschiedlichsten Ausstellern angeschaut und mit echten Fitness-Experten aus aller Welt gesprochen.

Hierbei haben wir die individuellen Perspektiven und Eindrücke der Familie aufgeschnappt und für euch zusammengefasst. Außerdem konnten wir einige wertvolle Tipps rund ums Thema “gesundes Leben“ finden, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

 Die FIBO: Ein paar Zahlen zur Einstimmung

Auch dieses Jahr präsentierten wieder über 725 Aussteller aus über 40 Ländern vom 7. – 10. April 2016 auf gigantischen 130.000 Quadratmetern ihre neusten Wellness-, Gesundheits- und Fitnessprodukte. Über 153.000 Privatbesucher konnten sich direkt in den Messehallen an den neusten Sportgeräten und Fitnesstechnologien versuchen und sich mit den aktuellen Trends für das kommende Sportjahr ausstatten.

Der proteinhaltige Fitnessriegel, personalisierte Trainingseinheiten oder technische Innovationen wie etwa ein Flugsimulator: es blieb kein Wunsch offen. Das Interesse an der weltweit größten Fitness-Messe war auch im diesen Jahr wieder groß. Die Tickets waren schnell ausverkauft und das Publikum bunt gemischt. Von regelrechten Sport-Junkies oder sechsköpfigen Familien bis hin zur 80-jährigen Großmutti war jeder mit an Bord.
 
Tagesausflug mit Familie Ruddigkeit zur FIBO 2016

Samstagmorgens in Köln: 9 Uhr, die Sonne lacht und tatsächlich waren wir fit für den bevorstehenden Tag.

Anke war total gespannt darauf, was sie tolles auf der Messe erleben wird. Maik und Jan waren schon einmal im Vorjahr auf der FIBO, sie konnten sich vorstellen, was sie erwartet und freuten sich total darauf.

Das Messegelände war gut besucht. Sofort bemerkten wir viele top-durchtrainierte Bodybuilder, Männer, wie auch Frauen. Ich fühlte mich sofort unsportlich. Maik tauschte sich direkt mit einigen von ihnen aus, wollte Fitness- und Sporttipps erfahren und Kontakte knüpfen. Nachdem Instagram-Seiten „geliked“, Fotos geknippst und Facebook-Freundschaften geschlossen wurden, ging es in die Messehallen. Dort überwältigten uns riesige Stände mit Lichteffekten und lauter Motivations-Musik. Jeder von ihnen bot seine ganz eigenen Produkte an, präsentiert von braungebrannten Fitness-Profis, sportlichen Schönheiten und Werbegesichtern.

Fitness-Shakes, Sportbekleidung oder kleinen Fitnessaccessoires, wie Hanteln oder Yoga-Matten, waren unter anderem die Top-Sales. Für Fans gab es hier eine gigantische Auswahl. An einem der Stände, bot man uns ein kleines Pinnchen mit einem Protein-Getränk an. Anke konnte sich nicht dafür begeistern, Maik und Jan hingegen waren sehr angetan und fühlten quasi, wie die Muskeln wuchsen und wuchsen.

Anke versuchte sich lieber an einem Stand mit innovativen Sportgeräten. Eine übergroße vibrierende Platte, welche die Muskeln lockerte und den Winterspeck wegschütteln sollte, beeindruckte sie. Anke hat zwar keinen Winterspeck, “aber gelockerte Muskeln können ja nicht schaden.“ Zeitgleich ergatterten Jan und Maik ein paar Proben und Werbegeschenke. 

Fahrradrennen mit Kalorien-Analyse

Nachdem uns der Menschenstrom in eine weitere Halle zog, standen wir vor einer großen Sportmatte. In der Mitte absolvierten einige Besucher gerade mit vollem Ehrgeiz ein Zirkeltraining. Jan und Maik wollten gerne mitmachen, Anke testete parallel einen Massage-Sessel. Nach Sport und Wellness landeten wir an einem Stand für gesunde Ernährung. Dort beriet uns eine freundliche Mitarbeiterin in Sachen “frisch und gesund kochen“ und präsentierte uns alternativ zu Salatdressing, Grillsoßen und Co., zuckerfreie Dips und Soßen. Ein informatives und umfangreiches Kochbuch gab es für uns noch oben drauf. Eine Halle weiter bereiteten sich Fitness-Profis aus aller Welt gerade auf einen Bodybuilder-Wettkampf vor. Braungebrannt und mit scheinbar 0,01% Körperfettanteil posten und streckten sie jeden Muskel an ihrem Körper. Nebenan hatten wir die Möglichkeit an einem digitalen Fahrradwettrennen teilzunehmen. Zusätzlich misst das Fahrrad unsere Vital- und Körperwerte aus. Nach ein paar Minuten dann das Ergebnis: Wer war am schnellsten und hatte die beste Ausdauer? Vorweg: ich war es definitiv nicht.

Selbst ein 60-jähriger Herr oder der 16-jährige Jan schlugen mich mit Abstand. Gewonnen hatte zwar keiner aus unserem Grüppchen, aber eine 35-jährige Hausfrau und Mutter zeigte uns allen, wie es richtig ging. Ich für meinen Teil, hatte an diesem Tag schon wieder genug vom Sport.

Sportliche Begegnungen auf der Fibo (Foto: Miguel Plewka)
Sportliche Begegnungen auf der Fibo (Foto: Miguel Plewka)

Familie Ruddigkeit hatte noch viel Energie und trimmten in die nächste Halle. Hier präsentierten Aussteller das neuste Parkett für die heimischen Sportübungen. Außerdem: Schaumstoff-Yogamatten, Stretchbänder, Gymnastikbälle und Holzhanteln. Einfach alles was das Sportlerherz begehrt und ihn auf das kommende Sportjahr vorbereitet.

Nach einem langen Tag voller Sportexperimente und Versuchsreihen an Sportgeräten, Proteinshakes und Kräftemessern, waren wir doch tatsächlich alle etwas geschafft. Glücklich, müde und zufrieden verließen wir voller Motivation für die kommende Fitness-Zeit die FIBO 2016.
 
Was nehmen wir mit?

Nachdem wir die Messehallen wieder verlassen hatten, wollten wir von der Familie zum Abschluss noch wissen, was sie nach diesem langen Tag für sich selbst mitnehmen konnten und inwieweit sie sich für die Zukunft einen möglichst gesunden Lebensstandard vorstellen und umsetzen können.

Anke kann sich gut vorstellen ein oder zwei Abende in der Woche in einem Sportkurs zu verbringen. “Mir gefallen Jumping, (Sporteinheiten auf einem kleinen Trampolin) oder Selbstverteidigungskurse gut. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, so etwas regelmäßig zu besuchen.“ Außerdem will sie in Zukunft noch genauer darauf achten, welche Produkte sie beim Wocheneinkauf wählt.

Gesund und frisch zu kochen ist mit Arbeit verbunden, ja, aber es ist nicht unbedingt teurer und schmeckt deutlich besser als Fertigprodukte. Man fühlt sich fitter und frischer, darauf wollen wir als Familie nicht mehr verzichten. Bei gemeinsamem Kochen haben wir Spaß und die ganze Familie hat etwas davon.

Maik möchte sein geplantes Wochenprogramm im Fitnessstudio beibehalten und durchziehen: „Es tut mir gut, regelmäßig Sport zu treiben, den Kopf dadurch frei zu bekommen und mit neuer Energie und Kraft in den Alltag zu starten.“ Außerdem ist auch ihm eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig.

Jan will ähnlich wie sein großer Bruder ebenfalls viel Sport im Alltag einfließen lassen. „Neben der Schule brauche ich das einfach. Ich muss mich unbedingt abends auspowern, um am nächsten Morgen bereit und aufgeladen zu sein.“

„Man muss sich Zeit nehmen, auch wenn es manchmal eigentlich nicht passt oder etwas dazwischen zukommen scheint. Man muss “Nein“ sagen können, damit es auf Dauer nicht zur Überbelastung kommt“,

resümiert Anke selbstbestimmt.

Ein Fazit
 
Insgesamt hat uns die FIBO sehr gut gefallen. Wir sind fasziniert und beeindruckt von der Vielfalt an Sportgeräten, Innovationen und möglichen Fitnessvarianten. Die Messe war insgesamt sehr gut aufgebaut und gut konzepiert. Wir haben uns trotz der Menschenmengen gut orientieren und zurecht finden können. Die Leute waren unglaublich sympathisch, kommunikativ und weltoffen. Von richtigen Experten beraten kann ja kaum noch was in Sachen Fitness schief gehen.
 
 
Danke an die Familie Ruddigkeit!

Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Familie Ruddigkeit aus Gladbeck, dass wir sie einen Tag lang begleiten durften und wünschen ihnen alles Gute und einen gesunden Lebensalltag.