Das erste Mal Krav Maga: Ein beeindruckendes Erlebnis!
Viele sollten schon etwas darüber gehört haben: Krav Maga. Es ist eine israelische Kampfsportart, die ursprünglich vom und für das Militär entwickelt wurde und nun auch im zivilen Bereich ausgeübt wird. Für viele spielt hierbei neben dem Selbstverteidigungszweck auch die Fitness eine Rolle, denn Krav Maga ist durchaus eine anstrengende Sportart.
Ich wusste bis vor kurzem auch eher wenig über den Kampfsport; wirklich etwas davon gesehen habe ich nicht, auch habe ich mich nicht anderweitig damit beschäftigt. Doch neulich erfuhr ich, dass mein Onkel Krav Maga trainiert und einen Kurs in Gummersbach besucht. Er schlug vor, mich einmal zum Training mitzunehmen, damit ich mir dies angucken kann; entscheiden, ob es mir gefällt, könne ich schließlich nach dem Training am besten.
Dies wollte ich mir nicht entgehen lassen und so ging ich letzten Mittwoch mit zum Training. Insgesamt dauerte dieses ungefähr 1,5 Stunden, es kam mir jedoch deutlich kürzer vor, denn eins vorweg: Es macht Spaß – großen Spaß.
Ich selber bin nicht gerade sportlich. Zwar würde ich mich selbst als kerngesund bezeichnen, aber wirklich fit bin ich nicht, und ich habe auch schon öfters versucht, mich zum Training zu motivieren. Übrigens habe ich auch Zuhause die Möglichkeit, mit meinem Equipment zu trainieren, welches ich auch gelegentlich nutzte, doch wirklich regelmäßig und auf einem höheren Niveau habe ich es bisher nicht geschafft. Mir fehlte dafür einfach die Motivation oder ein Grund, dran zu bleiben.
Dementsprechend anstrengend war für mich das Training. Nach den ersten Dehnungsübungen ging unsere Gruppe dazu über, neue Techniken zu lernen. Für mich als Anfänger hieß das: Wie weiche ich einem Schlag aus und wie entwaffne ich jemanden, der mir buchstäblich eine Waffe an die Brust hält? Die Techniken waren schnell gelernt (zumindest in einer noch relativ langsamen Abfolge – die Routine, so dass man diese auch im „echten Leben“ anwenden kann; das ergibt sich mit den nächsten Trainingswochen) und danach folgte das Krafttraining. Jeder machte so viel wie er oder sie konnte, und ehrlich gesagt war ich danach am Boden: Total erschöpft und am Ende der Kräfte. Und als ich dann dachte, dass es zuende ist, kam erst das richtige Krav Maga zum Einsatz: Erst jetzt wird das erlernte (und noch mehr – im Prinzip also alles, was man jemals im Unterricht gelernt hat) in einer Art Kampf angewandt. Man muss nur anwenden, was man bereits kann, somit muss man nicht fürchten, mit einem blauen Auge nach Hause zu gehen, aber nochmal im möglichst schnellen Tempo zu kämpfen, wenn man am Ende seiner Kräfte ist, ist hart, wirklich hart – zumindest für einen Anfänger wie mich.
Jedenfalls konnte ich einen guten Einblick in den Kampfsport bekommen. Viele sind schon länger dabei und an ihnen sieht man, was man mit viel Fleiß und Übung irgendwann erreichen kann mal können kann, was natürlich eine große Motivation ist. Und Krav Maga ist ein Kampfsport, der einem wirklich etwas bringt. Im Gegensatz zu, beispielsweise, Kung Fu (welches ich damals ungefähr drei Jahre lang trainiert habe) lernt man richtiges Kämpfen, auch geeignet für den Alltag. Bei Kung Fu gibt es eine Art Kodex und eine Moral; würde man jedoch auf der Straße angegriffen werden, wäre man als trainierter Nicht-Profi damit aufgeschmissen. Krav Maga jedoch ist genau für einen solchen Krieg konzipiert; man lernt sich sogar dann zu verteidigen, wenn man unter Waffengewalt steht oder, in einer gefährlicheren Situation, von mehreren gleichzeitig angegriffen wird (etwas, was bei älteren Kampfportarten wie Kung Fu nicht der Fall ist). Man hat also eine Anwendung und die Abfolgen bzw. Schritte sind einfach zu verstehen und lernen.
Das erste Training hat mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und mich dazu motiviert, mehr Sport zu treiben und den Kampfsport weiterhin auszuüben. Und ich persönlich kann jedem nur empfehlen, sich Krav Maga zumindest für eine Stunde mal anzugucken, vor allem, wenn man sonst eher wenig Sport treibt. Es motiviert unheimlich, man hat einen Nutzen für das echte Leben und wenn man den „Profis“ zuguckt, staunt man sogar ein wenig.